Ich versteh nur Bahnhof, sage aber: "Dann kommen Sie mal."
Kurze Zeit später steht er auf der Matte mit einem Bilderrahmen, in den ein Haufen Elektronik eingebaut ist. Er möchte eine Beschriftung auf die Glasplatte des Rahmens haben.
Wir unterhalten uns, damit ich weiß, was das alles überhaupt ist. Langsam lichtet sich das Geheimnis.
Hier eine Prinzip-Beschreibung:
Ein kleiner Steuercomputer (Arduino nano) wird mit einem Programm geladen, welches eine LED Kaskade steuert. Der Arduino wird von einem Uhr Modul mit den nötigen Zeitinformationen versorgt.
Die eingebauten LEDs sind kleine RGB Zellen mit einem DATA-in und DATA-out Port. Das bedeutet, daß die LED Module eigentlich aus drei LEDs besteht: eine für Rot, eine für Blau, eine für Grün. Jede dieser Einzel-Zellen kann 256 Farbwerte annehmen. Die Information dazu erhält die LED Zelle über den DATA-in Port.
Die LEDs werden als Kaskade verbunden. Entweder werden Strips verwendet (dann ist man auf das Raster festgelegt, so wie bei der Ikea Rahmen Variante), oder man verwendet die Einzel-Module (die man dann aber aufwendig miteinander verlöten muss - dazu später mehr)
Bei dieser letzten Aufnahme sieht man Vorder- und Rückseite eines einzelnen LED Moduls. Sehr gut sieht man auf der Vorderseite die drei Bereiche für RGB, auf der Rückseite sind die mittleren Lötpunkte die Anschlüsse für DATA-in und DATA-out.
Da die LEDs nun einfach hintereinander geschaltet sind, muss man sie einzeln ansprechen können. Dafür sind die DATA Anschlüsse da. Die Module werden einfach durchgezählt von Null bis X, bei vier Zellen zB 0,1,2,3 .
In der LED Modul-Ansicht sieht man in den LED Feldern ein schwarzes Rechteck. Das ist das Steuer-IC, welches regelt, welche Einzel-Zelle des Moduls mit welchem Wert angesteuert werden soll.
Aber nun weiter in der Geschichte. Der Kunde, Lorenz, möchte eine schwarze Folie auf das Glas haben, rückseitig, bei dem die Buchstaben ausgestanzt sind. Machbar.
Wir entwickeln das Layout nach den von ihm gebauten Einzel-LED Zellen.
Ich plotte es seitenverkeht aus und beklebe dann die Glasplatte. Er baut alles vor Ort zusammen und es sieht prima aus.
Im Frühsommer kam er dann wieder mit einer weiteren Uhr auf Basis des Ikea Rahmenes. Die Beschriftung des Glases geriet zwar zur Katastrophe (alles voller Schlieren und Bläschen). Aber schnell war ein Materialfehler ausfindig gemacht und die Beschriftung gelang abermals.
Wenn man so zusammenarbeitet kommt man ins Gespräch. Wir auch und freundeten uns lose an. Dabei entstand die Idee, solch eine Uhr zu bauen, aber nicht auf Basis des Ikea Rahmens, sondern etwas rohes, grobes, rostiges.
Gesagt - getan. Wir verabredeten, daß wir dazu ein gemeinsames Projekt names ROST-WORTUHR starten.
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